Jugend-OL-Lager 2015

Montag, 6. Juli

Wir trafen uns um 8:30 Uhr am Bahnhof Liestal. Beni und Reto fuhren uns in den Minibussen von Liestal nach Entlebuch. Wir hörten zum ersten Mal die Lager-CDs. Nora hatte unsere Liedvorschläge auf CDs gebrannt. Alle fanden sie voll geil. Der Hit „Der ganze Bus muss Pipi“ stimmte nicht; niemand musste. Dort angekommen, bezogen wir zuerst unsere Unterkunft, welche gleich neben einer Schule war. Wir hatten 68 Betten für uns 29. Danach machten wir ein paar Kennenlern-Spiele. Auf dem Sportplatz übten wir für den Chickathlon: Quietschhühner schleudern und wie im Biathlon mit oder ohne Strafrunde rennen. Das war toll.

Nach dem Lunch fuhren wir nach Heiligkreuz zum ersten Training. Dieses war sehr hart und schwer. Brennnesseln, Brombeeren und hohe Farne waren uns im Weg. Vera erwischte einen Sonnenstich. Das war nicht so toll. Dafür durften wir im Schwimmbad von Schüpfheim baden und spielen gehen. Es war eine gute Abkühlung. Am Abend spielten wir wie die Wilden Fussball. Tinu, der einheimische Gast, war mit seinen Stollenschuhen etwas unfair.

Pablo Polsini, 12

Dienstag, 7. Juli

Beni und Reto fuhren uns nach Langnau. Eine Überraschung wurde uns versprochen. Johanna erklärte uns das Höhenkurven-Training. Der Wald war schöner als am Montag. Vor dem Mittagslunch gab es die erste Lager-Cup-Aufgabe. Wir mussten einen Ausschnitt aus einer OL-Karte mit vielen Höhenkurven mit Waldmaterialien in 3D darstellen. Das war nicht einfach. Es gibt kein Blau für den Bach im Wald. Eine Gruppe fand Blaubeeren. Doch sie gewannen nicht. Die jungen Leiter und Leiterinnen waren die Jury. An dieser Stelle begann die Mückenplage. Wir verbrauchten bis am Freitag alle zusammen fast eine ganze dicke Euceta-Tube.

Nach dem Lunch gab es die Überraschung, bei der wir in der Kambly-Fabrik (Trubschachen) landeten. Dort konnten wir so viele Kekse probieren, wie wir wollten.  Besonders die Schoggi-Gutzi waren lecker. Mit vollem Bauch ging es zum Downhill-Training. Je nachdem war der Wald gut belaufbar. Wir konnten recht zügig rennen. Einige fanden es cool. Aber es war heiss. Reto sagte: 39°.

Den Abend verbrachten wir im Schwimmbad Schüpfheim mit anschliessendem Grillieren. Es kühlte zum Glück ab. Ein Gewitter drohte. Der Bademeister bereitete für uns den Grill vor. Doch gingen dummerweise die Würste vergessen. Kurz vor der Schliessung des Schwimmbads verdrückten wir dann doch noch die Würste. Am Abend erzählten Tino und Chamuel von der EYOC. Tino verpasste eine Medaille um 2 Sekunden; Chamuel wurde Vize-Europameister ! Sie zeigten die Waldkarte. Von Posten 8 zu 9 gab es einen langen Riemen. Wir waren alle beeindruckt.

Annika Wirz, 10

Mittwoch, 8. Juli

In der Nacht gab es ein schauriges Gewitter. Die meisten verschliefen es. Am Morgen war es 25° kälter als am Dienstag. Wir waren schlapp. Dann verfuhren sich zwei der drei Autos in Luzern. Wir hatten das OL-Training im Gütschwald-Gigeliwald. Und der Wald bestand aus Grün, Grün und nochmals Grün. Schade.

Wir assen dort auch unsern Lunch und fuhren dann wieder zurück. Zu Hause in Entlebuch gab es zuerst den 2.Lager-Cup. Wir übten das Fangen und das Schleudern der Hühner. Sie flogen weit. Im Wettkampf quietschte es ununterbrochen. Es war lustig. Dann hatten wir endlich Freizeit. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit Spielen. Die Knaben spielten zur Freude von Tinu Fussball, die Mädchen – glaube ich – Werwolf. Julia, Hanna und Chiara, unsere Küchenfeen, zauberten ein super Essen auf den Tisch. Es gab Hamburger. Wir jubelten alle.

Nach dem Nachtessen verliessen uns wie vorgesehen Lea Mina, Lina und Chamuel. Schon wieder schade. Vor dem Erlebnis-OL hatten viele Angst. In der Dunkelheit zu laufen verunsicherte uns. Dann war es aber doch nicht so schlimm. Wir hatten gute Nachtlampen, die Posten waren einfach gesetzt und alle sonderbaren Geräusche überhörten wir. Es war stockdunkel. Wir waren trotzdem froh, es überstanden zu haben. Wir machten einen tollen Nacht-OL.

Vera Bitterlin, 10

Donnerstag, 9. Juli

Heute war es anstrengend, denn am Vormittag hatten wir ein Training gemacht das so ging: Der Erste vom 2er-Team hatte den ersten Posten und musste den Anderen führen und der Zweite wusste nicht, wo er ist, und als sie da waren, musste der Andere sagen, wo der Posten ist, und so ging es wieder von vorne los... Es war zum Glück der beste Wald der ganzen Woche. Tino und Beni waren arm dran. Sie mussten heute drei Mal Posten setzen. Es war für sie noch anstrengender als für uns.

Nach dem Lunch fand der 3.Lager-Cup statt. Wir mussten als Gruppe 9 Posten mit Nummern suchen. Wir bekamen aber nur eine richtige Karte und verschieden bedrucktes Papier mit Stiften. Das war knifflig und intensiv. Wir (Lucas Gruppe) gewannen. Nach dem Lagercup kam die Staffel ... Johanna hatte 3er-Teams bestimmt. Sie waren recht ausgeglichen. Die nicht so Erfahrenen erhielten von den Waldgeistern Beni, Tino, Reto, Julia, Hanna und Chiara Unterstützung. Es war spannend ... und knapp wurden wir (Lucas Team) wieder Erster. Nach der Heimfahrt blieb fast keine Zeit mehr zum Spielen.

Am Abend gab es Rangverkündigungen für den Lager-Cup und die Staffel. Die Siegergruppe bekam 2 Smarties-Packungen. Reto las noch Verse über die Leiter und Leiterinnen vor. Wir mussten sie erraten. Das war gar nicht schwer.

LEITER/LEITERINNEN – Verse in freien Formen und mit freier Orthografie

Bym Umerüehre spilt’s kai grossi Rolle,
öb linksume, rächtsume – ganz egal.
Hesch dänggt, im Wald git’s kai Kontrolle ?
Doch: s Druggerli het’s gseh – dr Poschtefähler illegal ! HANNA 

Är isch für uns in vilerlai dr Gröscht:
Är surft und organisiert und dänggt,
är grillt und rennt und länkt und länkt,
är isch und blybt für uns ä grosses Gschängg. BENI

Si dirigiert – trotz Muggeschtich -, wie wenn’s es grosses Orcheschter wär;
si spart – trotz Muggeschtich -, wie wenn’s bald e grosse Krieg wieder gäb;
si kocht speditiv – trotz Muggeschtich -, und usserdäm fascht ohni Abfall;
das isch kurz gsait: ganz aifach überus genial. JULIA

Ärt liebt dr OL gar meh als dr Ball.
Drum mache-n-em schlaffi OL-Kinder Sorge.
Är isch es Vorbild für alli vo morge worde ...
und e langs, sympathischs uf jede Fall. CHAMUEL

Si isch dr Turm mit Kuchischurz-el,
rennt abwärts wie dr Usain Bolt über jedi Wurzel.
Ihri Schtimmig isch immer vilsytig blybä:
Abä – ebä – ufä: das, wo mir so an dir liebä ! CHIARA 

Är dribbelt dur de Wald wie ne schlanggi Birke
und tuet uns ächt scharmant bezirze;
nid nur mit synere zarte Figur,
nai: vor allem mit synere schtaile Frisur. TINO

Die sechs jungen Leiter und Leiterinnen bekamen von Johanna zwei Geschenke: zuerst ein Buch. Das zweite Geschenk mussten sie sich verdienen: Sie bekamen eine Plastik-Rennente an einer langen Schnur mit einem Bleistift. Sie mussten mit schnellen Fingern die Schnur am Stift aufrollen. Buch und Ente ergibt „Entlebuch“. Danach kriegten noch alle 1e Ente. Zuerst die Mädchen, danach die Knaben: Die drei besten Mädchen und Knaben durften im grossen Finale gegen die drei besten Leiterinnen und Leiter antreten. Es gewann – das weiss ich noch – Nicolas. Er war sehr schnell. Es war lustig. Wir hatten nun alle unsere Ente; statt eines Buchs bekamen wir eine Mappe mit allen OL-Karten.

Danach hatten wir noch Spiele gemacht und den OL-Lager-Abend lustig gestaltet. Alle hatten beim „Werwölfeln“ mitgemacht und es war lustig. Wir gingen etwa um 23:00 Uhr ins Bett.

Luca Weber, 10

Freitag, 10. Juli

Es ging schon wieder nach Hause und der Morgen war stressig. Um 8:30 Uhr mussten jegliche Gepäckstücke draussen sein, damit man nach dem Frühstück gleich mit Putzen beginnen konnte: die Küche in der früheren Biscuitfabrik, den Aufenthaltsraum im Schulgebäude und die vier Schlafräume. Alle halfen gut mit. Der Hauswart war zufrieden.

Auf dem Heimweg absolvierten wir das letzte Training und es wurde gerade vor Ort geluncht. Es gab einen Abschlusswettkampf auf einer einfacheren, einer mittleren und einer anspruchsvolleren Bahn. Wir gingen dran. Tino und Beni hatten die Posten mit den SI-Einheiten gesetzt. Wir konnten deshalb wie an einem richtigen Wettkampf auslesen. Das „Druggerli“ zeigte unsere genauen Zeiten. Es gewannen Annika, Daniel und Janosch.

Zum Schluss sassen wir in einem Kreis und zählten die besonderen Ereignisse der Woche auf: den Besuch des Schwimmbads, den Nacht-OL (!), das Chickathlon-Spiel, das Werwölfeln, die schönen Wälder und vieles mehr. Wir waren zufrieden. Auf der Rückfahrt nach Hause hörten wir zum letzten Mal „Der ganze Bus muss Pipi“. Wieder musste niemand. Um 16:00 Uhr kamen wir erschöpft in Liestal an und die Eltern freuten sich, ihre Kinder wieder zu sehen.